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Sinn stiften in 2015

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Irgendwie hat doch jeder irgendwann einmal in seinem Leben das Bedürfnis, etwas Sinnvolles zu tun und dazu beizutragen, positiven Einfluss auf die Gesellschaft zu nehmen.

Nun, ich habe 2014 bereits damit begonnen und habe mir für 2015 ein richtiges Projekt vorgenommen. Wie das im Leben so oft ist: solche Projekte sucht man nicht, diese Vorhaben finden einen.

In München gibt es das Leonhard-Projekt, das Strafgefangenen hilft, sich auf die Freiheit vorzubereiten. Damit sie nach ihrer Haft nicht wieder in die Kriminalität abrutschen, bekommen sie noch in der Haft Trainings, die ihnen Unternehmertum und weiteres Rüstzeug für eine mögliche Selbstständigkeit vermitteln. Hierzu gehört genauso die Strategie und die Erstellung eines Businessplans, aber auch ganz praktische Wissensvermittlung wie der Vertrieb oder die wertschöpfende Kommunikation. Um an diesem Programm teilnehmen zu dürfen, müssen die Gefangenen einige Kriterien erfüllen. Neben der Voraussetzung der guten Führung dürfen sie keine Serien- oder Sexualstraftäter sein und keine höhere Haftstrafe als 7,5 Jahre verbüßen. Pro 20-wöchigem Kurs werden 20 Straftäter aus ganz Bayern ausgebildet. Finanziert wird dieses Programm übrigens zu 80% von der EU und zu 20% durch Spendengelder.

Ziel ist es, dass die Gefangenen nach ihrer Haftentlassung innhalb kurzer Zeit wieder eine Anstellung finden und dies fällt ihnen leichter, wenn sie einerseits nachweisen können, dass sie am Leonhard-Projekt teilgenommen haben, denn sie erhalten ein richtiges Zertifikat der Steinbeis-Hochschule Berlin. Andererseits haben sie sich Unternehmergeist angeeignet und werden als potenzielle Arbeitnehmer interessanter für Unternehmen.

 

2014 habe ich an verschiedenen Veranstaltungen teilgenommen, wie z.B. dem Vertriebstraining, dem Businessplan-Wettbewerb und der Abschlussveranstaltung. Es ist sehr beeindruckend, wie dankbar die Gefangenen sind. Plötzlich gibt es (möglicherweise zum ersten Mal in ihrem Leben) jemanden, der ihnen Mut macht, der ihnen zeigt, was sie können bzw. dass sie überhaupt etwas können, jemand, der an sie glaubt und die Dankbarkeit, die sie in der Abschlussveranstaltung zeigten, ging mir sehr ans Herz.

Für mich ist es eines der sinnvollsten Programme, das von Steuergeldern finanziert wird. Jeder Rückfall in die Kriminalität kostet in jedem Fall mehr Geld und im schlimmsten Fall Opfer.
Aus diesem Grund werde ich 2015 als Mentorin an diesem Programm teilnehmen. Dies bedeutet, dass ich einen Strafgefangenen nach seiner Entlassung begleite und ihm Hilfe zur Selbsthilfe geben werde.

Für mich ist das ein Geben und ein Nehmen. Ich biete dem Häftling Unterstützung, gebe ihm Halt, zeige ihm, wie man wertschätzend kommuniziert oder auch Konflikte wertschätzend lösen kann und denke, dass ich gleichzeitig selbst sehr viel lernen kann. Einerseits über die Gesellschaft, die Strafgefangene erst dazu macht (niemand wird dazu geboren) und andererseits über mich und meine Umwelt – der Umgang mit Vorurteilen, der Abbau eben dieser (beispielsweise bei potenziellen Arbeitgebern) und das Einfühlen in Menschen, die in vielen Dingen sicher sehr anders sind als ich.

Wenn „mein Mentee“ dann einer von den 60% ist, die innerhalb von 25 Tagen nach Haftentlassung einen Job bekommen oder einer der 19%, die sich selbstständig machen, freue ich mich sehr. Sinnstiftend ist dieser ehrenamtliche Einsatz allemal.

Sollten Sie sich auch einbringen wollen, erhalten Sie hier weitere Informationen: www.leonhard.eu. Spendengelder sind immer und jederzeit willkommen!

Ihre Britta Weber

 

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